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Seit über einem Jahr begleiten wir den Fall einer Schwarzen, migrantischen trans Frau, die häusliche Gewalt erfahren hat und von der Polizei im Stich gelassen wurde – nicht nur das, sie wurde von der Polizei ins Lächerliche gezogen, nachdem sie diese um Unterstützung rief.
Wir sammeln Geld, damit sie davon ihre Anwaltskosten, Mietkosten und Reisekosten zahlen kann – denn nach den Erfahrungen, die diese Person machen musste, kann und will sie nicht mehr langfristig in Deutschland bleiben.
Mittlerweile wohnt sie nicht mehr im gemeinsamen Haushalt mit ihrem Ex Mann und befindet sich im Scheidungsprozess. Nachdem sie hierfür Prozesskostenhilfe erhalten hatte, musste sie ihre Anwältin wechseln, da es dieser an zwischenmenschlichen Kompetenzen fehlte, um mit ihrer Klientin umzugeben. Auf Antrag kann bei wichtigen Gründen die Prozesskostenhilfe auf eine neue Anwaltsperson übertragen werden; dies wird – wie auch in ihrem Fall – zwar oft abgelehnt, doch die schriftliche Begründung hat auch uns schockiert: es liege kein wichtiger Grund vor, da »ein Gespräch über die rechtlichen Voraussetzungen des geltend gemachten Anspruchs nur dann möglich ist, wenn die Antragstellerin nicht das gesamte Gespräch über weint« (Dokument liegt Copwatchffm vor). Einer Person, die Folgesymptome eines Gewaltereignisses zeigt, wird so der Zugang zum Recht verwehrt.
Unsere Freundin benötigt also erstens Geld für eine Familienrechtler*in. Zweitens benötigt sie Geld für eine Anwaltsperson im Migrationsrecht. Ihr Ex Mann behauptet nun, dass die Ehe eine Scheinehe gewesen wäre zur Erschleichung eines Aufenthaltsrechts. Und drittens möchte sie, nachdem alles erledigt ist Deutschland verlassen und benötigt hierfür finanzielle Unterstützung für Reisekosten.
Nach den traumatischen Erfahrungen, die sie in Deutschland machen musste, all der Gewalt und dem Gaslighting, kann sie sich eine Zukunft in diesem Land nicht länger vorstellen.
Bitte unterstützt wenn ihr könnt finanziell und/oder teilt den Aufruf gerne in euren Netzwerken.
All das, was zusätzlich eingenommen wird, geht an uns, also Copwatch Frankfurt und hilft uns dabei langfristig betroffenen von rassistischer Polizeigewalt zu unterstützen.